Und noch vieles dabei. Alter Ding-dong in Kirchenturmen und in den Händen der überall laufenden Weihnachtmänner, Geruch von angebrannten Pfefferkuchen, Wärme von Glühwein in der Speiseröhre, eilige, bunte Geschenkepapiere und dann am Ende des Tages nasse Füße. Das alles und noch Sehnsucht nach schlammigen Straßen in Lettland. Wenn man es um Heimweh geht, hatte ich solche nicht bevor, erstens, meine Eltern waren in Magdeburg Anfang Novembers und jetzt. Gehirnen muss man nur ersten Anstoß mit visuellen Beispielen oder durch Geruch oder Tastgefühl geben. Irgendwie in meinem Fall die Rede auf lettisch oder über Lettland wirkt nicht so effektiv.
Jetzt in unserem WG herrscht wirklich Vor-Weihnachten-Atmosphäre. Wir gestalten gemeinsam eine Weihnachtkollage, die den alten Kalendar 2010 abwechselt, besuchen gemeinsam Weihnachtsmarkt, muss ich das für wirklich gut befinden, und reden über weiteren Reisen nach Heimatländer, in unserem Fall - Lettland, Bosnien und Polen. Ok, Entsculdigung, noch Braunschwigerstraße – nochmal Lettland, andere Teil des Deutschlands, Frankreich und Ukraine.
Und die Zeit läuft so schnell, dass nur noch manche Augenblicke und wir werden ins 2010 tauchen. Nur mit zwölf Ding-Dong von einem von vielen Uhren auf diese Welt und einen oder mehreren Sekt-Gläser Anstoßen.
Aber es ist noch Zeit, die noch nicht erledigte Arbeite zu schaffen, sich über schon vergossenen freunden zu entsinnen und die Gedanken in Ordnung bringen.
