Die drei Wochen von Eurocamp 2011 sind für mich seit gestern vorbei und jetzt sitze ich wieder zu Hause. Die wochen waren gefüllt von fröhlichem Kennenlernen, Arbeiten in Arbeitsprojekten, wechselndem Wetter, vielen Partys und zu wenig Schlaf.
Es gab viele unvergessliche Momente, und wo auch immer wir von nun an u.a. die Phrasen "Kein Problem" und "Alles klar" hören, werden wir sofort an diese gemeinsame Zeit erinnert. Die Sängerin Toni Braxton wurde auch in kurzer Zeit zu einer regelrechten Ikone des Eurocamp, da ihr Name auf Anmeldungslisten und ihre Bilder an Wänden immer wieder auftauchten. Diese Sprüche und Witze wurden sind ein Teil eines gemeinsamen Kontexts geworden, der uns für drei Wochen verbunden hat und noch in der Zukunft verbinden wird, wenn wir mal vielleicht zusammenkommen.
Zu diesem Kontext gehört auch das Thema freiwilliges Engagement, mit dem wir uns sehr konkret beschäftigt haben. In verschiedenen Arbeitsprojekten haben wir zur Verschönerung der Stadt Naumburg beigetragen und in der zweiten Woche sind wir durch Theaterstücke auf die sozialen Probleme Europas eingegangen und darüber nachgedacht, was getan werden könnte, um sie zu lösen. Das Theaterstück unserer Gruppe hatte das Thema Atomkraft in Deutschland, und jetzt habe ich mehr Interesse an Fragen der Energie und nachhaltiger Entwicklung. Offentsichtlich hat das Projekt bei mir zumindest seinen Zweck erfüllt!
Bei der internationalen Jugendkonferenz wurde uns ein Einblick in die europäische Politik gewährt. Wir hatten einen kleinen Geschmack davon, wie schwer die politische Arbeit ist, wenn verschiedene Interessen und Standpunkte vertreten sind und man sollte zu einem Kompromiss gelangen, mit dem alle einigermaßen zufrieden sind. Da mich die europäische Integration interessiert, fand ich dieses Spiel faszinierend.
Während der ganzen drei Wochen habe ich mich nicht als ein Finne gefühlt. Obwohl es mir nicht ganz klar ist, was es heißt, "ein Europäer" zu sein, man könnte das, was ich am Eurocamp in Bezug auf die Atmosphäre erlebt habe, als das Gefühl des "Europeärseins" beschreiben. Sprachliche und kulturelle Grenzen sind in dem gemeinsamen Kontext des Arbeitens, des Feierns und des alltäglichen Zusammenlebens zumindest zum Teil verschwommen, wobei es möglich war zu entdecken, das wir als junge Leute und junge Europäer vieles gemeinsam haben. Klar haben sich manchmal Gruppierungen gebildet, die auf Sprache oder georgraphisch-kultureller Nähe basierten, aber das ist auch nicht ganz zu verhindern und auch darüber hinaus sind Freundschaften enstanden.
Das Eurocamp wurde ich jedem empfehlen, der das Motto der Europäischen Union, "in Vielfalt geeint", auf eine konkrete Weise erleben will. Es war ein einzigartiges Erlebnis, dessen Erinnerung ich bestimmt noch weit in die Zukunft tragen kann. Ein herzlicher Dank an alle, die mitgemacht haben!