Eurocamp Blog

Blog-Beiträge aus dem Eurocamp und unserem Freiwilligendienst

Zu Besuch im Eurocamp

 

Vor 6 Jahre steige ich in den Zug in der Mitte meiner Schulferien ein - kann ich mir nicht wirklich vorstellen, was auf mich in Tilleda, damalige Ort des Eurocamps erwartet. Ich komme am Bahnhof an, die Teamer fragen mich, wie meine Reise war. Sie lächeln, mich mit dem Auto zu der Jugendherberge bringen, helfen meine Gepäcke holen – ganz nett finde ich.

Noch nicht so viele Teilnehmer sind da, ich unterhalte mich mit einem Jungen as Zypern und einem aus Mazedonien. Der Mazedonier hat einen großen Hund zu Hause, erfahre ich. „Wie ist es bei euch?” – stelle ich Fragen und mir werden ähnliche Fragen gestellt. Wir trinken ein(ige) Bier(e:)), haben Spaß und verbringen den Rest des Tages zusammen.

Den nächsten Tag kommen dann alle, das Programm und die Arbeit geht auch los. Bald werden Unterhaltungen mit Erlebnissen ergänzt. Zusammen etwas schaffen, ausführen, spielen, oder einfach ein Lied singen – mittlerweile einander und die Kulturen dahinter kennenlernen, vor Differenzen mit Respekt umgehen lernen. Ich kriege Freunde, es wird noch deutlicher als vorher, dass es keine richtig wirkliche Unterschiede zwischen Mensch und Mensch gibt. Europa wird persönlich. Eine ideale Welt wird für drei Wochen aufgebaut.

Dann fahre ich nach Hause. Am Anfang fühle ich mich etwas komisch, leer sollte man sagen. Ich werde mich mit den Leuten, mit denen ich die letzten drei Wochen Tag und Nacht gemeinsam verbracht habe, wahrscheinlich nie mehr treffen. Wir entscheiden, im Kontakt zu bleiben, für eine Weile schaffen wir das auch.

Ich habe Glück, eine wahrscheinlich lebensdauernde Freundschaft geschafft zu haben – dank an der bin ich seitdem mehrmals in Deutschland zu Besuch gewesen und hatte auch die Möglichkeit, zu Hause in Ungarn einige male das Eurocamp ein Stück weitermachen. Ja, man bleibt nicht aktiv in Kontakt mit den meisten Leuten – aber die Erlebnisse, die Bilder, die Gespräche, die Atmosphäre und die Gefühle bleiben auf jeden Fall. Und die Gesichter der Länder.

Ich war Teilnehmer 2005, war kurz zu Besuch 2006 und Teamer 2007. Bis zu dieses Jahr habe ich seitdem kein Eurocamp erlebt. Wir sind etwas spät, gegen viertel nach 9 am Theaterabend mit meinem guten Freund aus Eurocamp 2005 angekommen - es dauerte zirka 2 Minuten, die erhebende Atmosphäre wieder völlig zu erleben.

Obwohl ich dieses Jahr kein Teilnehmer oder Teamer war, könnte eigentlich die Geschichte vom Anfang wieder erzählen. Von einander, Kulturen kennenzulernen, durch zu gemeinsame Erlebnisse zu kriegen ganz bis zu sich ein wenig komisch fühlen. Dieses Mal nur für drei Abends, aber eigentlich nicht wesentlich weniger tief.

Neben einem frohen 20. Geburtstag wünsche ich dem Eurocamp, dass es noch für zahlreiche Jahre stattfindet. Das wünche auch allen Jugendlichen, die durch die kommenden Jahre die Möglichkeit kriegen würden, Teilnehmer zu sein. Wenn man die Gelegenheit ergreift, macht es sein Leben ein großes Stück reicher.

 

Alte Erinnerungen werden wach :-)
Eindrücke

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