Vorteilhaft, dass Lieschen und ich in einer Schule arbeiten. So haben wir eine Woche frei bekommen, die dringendst mit Reiselust gefüllt werden mussten. Über das Ziel wurde erstmal gegrübelt: Weißrussland - wann kommen wir da schon nochmal hin, allerdings brauchen wir ein Visum..das war alles zu kurzfrisitg.
Schweden! Oft drang gedacht und doch nur von geträumt und dann kackfrech gebucht, 4 süße Euro hat der Flug von Vilnius nach Stockholm sich kosten lassen.
Nach keinerlei Pläne was wir in Stockholm und Götborg tun wollen, jedoch gründlichster Auslese potentieller surfbarer Couches gings mit den kleinen prallgefüllten Rucksäcken in die schwedische Hauptstadt. Unser Gastgeber hatte uns unglücklicherweise um 12 mittags und nicht wie tatsächlich angekommen 24 Uhr erwartet. Da warn wir dann in einer für Studentenverhältnisse unglaublich schmucke Wohnung mit knallroter Küche. Elvis wohnte und an die Wand gepinnter Weise immer beim Duschen bei. Die zwei lieben, aber leider auch sehr beschäftigten jungen Männer wohnten allerdings etwas außerhalb des Zentrums. Somit wurden wir gleich ins eiskalte zum Erstarren teuere Stockholmer Public-Transport-Wasser geschubst. Zwei Tage haben wir uns die Füße in dieser bezaubernden Stadt wundgelaufen und ahtten dabei das traumhafteste Wetter. Erste knospige Bäume und blühende Wiesen wurden bestaunt - in der Hoffnung, dass sich uns das auch IRGENDWANN in Litauen bieten wird (bis vor der Abreise keine Spur).
Stockholm sollte jedoch nicht unser einziger Stop sein, also ging es nach einer kurzen Stärkung am Morgen mit Kanelbulle im highwaynahen IKEA auf auf die Suche nach Mitfahrgelegenheiten. Langsam verloren wir den Mut, denn scheinbar fuhren doch nicht all zu viele Leute in die gewünschte Richtung. Dann kam Lennart! Ehrlich gesagt wär er nicht der Erste gewesen, den wir gefragt hätten. Mit seinem kahlgeschorenen Schädel, der Sonnenbrille und en Armyklamotten machte er einfach nicht den einladensten Eindruck aber letztendlich war er es, der uns sogar den ganzen Weg von Stockholm nach Göteborg mitnahm. Wider Erwarten war Lennart ein unglaublich offer, hilfsbereiter und freundlicher Mann. Die stundenlangen Gespräche (größtenteils philosphischer Art), das Erzählen schlechter Witze, gemeinsames Singen und die Einladung zum Mittagessen machten diesen Tag zu einem der eindrucksvollsten Erfahrungen dieser Tage.
In Göteborg angekommen, haben uns unsere Gastgeber Denis und seine Mutti sogar noch zu später Stunde vom Bahnhof abgeholt, und uns sogleich umsorgt und sogar ihr Auto für die nächsten Tage angeboten. Dass die Leute so herzlich und hilfsbereit waren war schon fats unglaublich und die Mutterliebe war schon fast zu viel, da wir fats rund um die Uhr durch die Stadt begleitet wurden. Wir haben Freunde gefunden, die uns nicht nur ein Dach überm Kopf geboten haben sondern auch ihre Freuden und Sorgen mit uns geteilt haben so dass der Abschied nicht ganz einfach war.
Am Karfreitag waren wir auch schon wieder zurück in Vilnius, wo innerhalb nur einer Woche doch noch richtig Frühling geworden ist - mit grünen Wiesen, Blumen, sogar schon Mücken und kurzen Hosen! Original litauische Ostererfahrungen konnten wir auch sammeln, denn eine liebe ehemalige Lehrerin der Schule hat und zu sich eingeladen. Am Ostermontag gabs das erste tolle Picknick mit Füßen im Fluss.
Für die nahe Zukunft müssen schon Bewerbungen fürs Studium geschrieben werden und die nächste Reise - nach Norwegen- ist schon geplant
Die verbleibenden Wochenenden sind schon an zwei Händen abzuzählen....